(Aktenzeichen 5/27 KLs 6/24 - 6433 Js 216714/23) – 27. Große Strafkammer (Staatsschutzkammer)
Die Hauptverhandlung hat am 14.05.2024 begonnen; Fortsetzungstermine sind für den 27. und 28.06.2024 sowie den 19.07.2024 bestimmt. (Beginn jeweils um 10.00 Uhr, Verhandlungssaal 8 im Gerichtsgebäude E)
Dem heute 27-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, in nicht rechtsverjährter Zeit bis zum 14.04.2023 aus rechtsradikaler Gesinnung den Sturz der demokratischen Grundordnung in der Bundesrepublik Deutschland geplant und vorbereitet zu haben. So soll er beabsichtigt haben, an einem noch nicht näher bestimmten „Tag X“ - auch mit tödlicher Waffengewalt - ihm unliebsame Personengruppen, zu welchen er insbesondere Muslime, Juden, Grünen-Politiker sowie der LGBTQ-Bewegung angehörende Personen zählte, zu bekämpfen.
Zur Erreichung dieses Ziels soll er sich im Tatzeitraum aus stillgelegten Munitionslagern - insbesondere der ehemaligen Munitionsanstalt der Deutschen Wehrmacht in Münster - illegal durch sogenannte nicht angemeldete „Sondengänge“ teils funktionsfähige Sprengkörper und Schusswaffen beschafft und mit diesen eigene Munitionslager an verschiedenen Örtlichkeiten angelegt haben. Bei Durchsuchungsmaßnahmen konnten neben diversen NS-Devotionalien unter anderem eine funktionsfähige vollautomatische Maschinenpistole „Modell Uzi“, eine halbautomatische Selbstladebüchse „M1“, eine Fliegerbombe aus US-amerikanischer Herstellung mit einer Wirkladung von ca. 68 kg TNT-Gemisch sowie eine Splitterbombe „SD 2 Dickwandig“ aufgefunden werden. Letztere musste aufgrund ihrer fehlenden Handhabungssicherheit noch vor Ort durch den Kampfmittelräumdienst im Wohngebiet gesprengt werden.