Nr. 02/2021
In Kindschaftssachen streiten Eltern unter anderem darum, wo das Kind nach der Trennung der Eltern seinen Lebensmittelpunkt haben soll. Hierbei ist es wichtig, das Kind selbst zu Wort kommen zu lassen. Es soll nach dem Gesetz auf kindgerechte Art in das Verfahren miteinbezogen werden. Dies stellt für das Kind regelmäßig eine außergewöhnliche Situation dar. Die Atmosphäre in einer Kindesanhörung soll deshalb so sein, dass das Kind sich wohlfühlen kann. So ist es leichter, mit dem Kind ins Gespräch zu kommen und gegebenenfalls auch belastende Fragen mit ihm besprechen zu können.
Zu diesem Zweck haben drei Richterinnen des Amtsgerichts Frankfurt in den letzten zwei Monaten das Kinderanhörungszimmer in überwiegend an den Wochenenden geleisteter freiwilliger Zusatzarbeit vollständig neugestaltet. Das Zimmer ist nun in freundlichem Blau gehalten und mit zahlreichen neuen Spielsachen ausgestattet. Von Bilderbüchern über Malstifte, eine Spielküche bis hin zum Tischkicker und vieles mehr ist für alle Altersgruppen etwas dabei. Die Spielküche ermöglicht es zum Beispiel, Alltagssituationen mit den Kindern nachzuspielen und so etwa zu erfahren, wer das Kind versorgt.
Der Präsident des Amtsgerichts Fischer dankte den Richterinnen für ihr großes Engagement. „Ihr wertvoller Einsatz über den regulären Dienst hinaus ist herausragend und stellt ein leuchtendes Beispiel innerhalb und außerhalb des Gerichts dar.“ erklärte er anlässlich der offiziellen Einweihung des neugestalteten Kinderanhörungszimmers am 10. Februar 2021. Weitere aufsichtführende Richterin Fendler ergänzte: „Wir freuen uns, mit dem neuen Anhörungszimmer nun über einen Raum zu verfügen, der Kindesanhörungen in einem modernen kindgerechten Rahmen ermöglicht.“