Amtsgericht Frankfurt am Main

Zuschläge über 21 Millionen Euro bei Immobilien-Zwangsversteigerungen erteilt

Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat im ersten Halbjahr 2021 eine außergewöhnliche Nachfrage von Bietinteressenten bei Zwangsversteigerungen von Immobilien erlebt.

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Nr. 07/2021

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie führt das Amtsgericht Zwangsversteigerungen von Immobilien derzeit überwiegend in gebündelten Wochen durch. Zur Infektionsprävention finden diese Versteigerungstermine in großen Räumlichkeiten der Frankfurter Messe statt (Kap Europa). Dabei wird ein detailliertes Hygienekonzept umgesetzt (u.a. Abstandsflächen, Belüftung, regelmäßige Desinfektion, Maskenpflicht und Erhebung von Kontaktnachverfolgungsdaten).

Im ersten Halbjahr 2021 wurden in der Zeit vom 22. bis 26. März und vom 25. bis 27. Mai zwei solche „Zwangsversteigerungswochen“ durchgeführt. Dabei wurden in insgesamt 19 Terminen Zuschläge über insgesamt 21,3 Millionen Euro erteilt. Im Schwerpunkt kamen Wohnimmobilien zur Versteigerung. Die Summe der Zuschläge lag 32 % über der Summe der zuvor festgesetzten Verkehrswerte. Die hohe Nachfrage folgt der allgemeinen Entwicklung der Immobilienpreise und der zunehmenden Knappheit von Wohnraum im Rhein-Main-Gebiet.

Der Präsident des Amtsgerichts Fischer dankte den sitzungsleitenden Rechtspflegerinnen und Rechtspflegern und den zahlreichen weiteren mitwirkenden Bediensteten: „Mit Ihrem großartigen Einsatz haben Sie die Zwangsversteigerungswochen in jeder Hinsicht vorbildlich durchgeführt und das Kap Europa in eine Zweigstelle des Amtsgerichts verwandelt.“

Zwangsversteigerungen von Immobilien können entweder von Gläubigern oder durch die Eigentümer selbst beantragt werden, um z.B. eine Scheidung abzuwickeln oder eine Erbengemeinschaft aufzulösen. Die Versteigerungserlöse kommen nach Deckung der Verfahrenskosten und etwaigen Ansprüchen von Gläubigern den Eigentümern zugute. Derzeit erfolgen Zwangsversteigerungen überwiegend auf Betreiben der Eigentümer. Die zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie verhängten wirtschaftlichen Einschränkungen haben sich bislang noch nicht in einer Zunahme von Zwangsversteigerungsanträgen durch Gläubiger niedergeschlagen.

Die nächste Zwangsversteigerungswoche des Amtsgerichts ist vom 26. bis 30. Juli 2021 geplant. Hinweise für Bietinteressenten sowie Links zu Informationen zu den einzelnen Terminen und Versteigerungsobjekten hält das Amtsgericht auf seiner InternetseiteÖffnet sich in einem neuen Fenster unter der Rubrik „Versteigerungen“ bereit.

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